DOLCE NATALE
Lieder und Lauden aus Italien: Weihnachten um das Jahr 1500
English Translation see below
PER-SONAT
2 Sänger:innen, 3 Instrumentalist:innen Fidel, Harfe, Laute
PROGRAMM
Das Ensemble PER-SONAT unter Leitung von Sabine Lutzenberger lässt ungehörte Schätze aus dem reichen Repertoire italienischer Weihnachtsmusik des Spätmittelalters und der Renaissance erklingen. Ein Programm, das die ursprünglich nach innen gewandten, leisen Qualitäten des Weihnachtsfests in Erinnerung rufen und einen bewussten Kontrapunkt zur alles übertönenden Lärm- und Lichterkulisse der Weihnachtsmärkte und weihnachtlich drapierten Innenstädte unserer Gegenwart setzen will.
In seinem Zentrum stehen geistliche Lobgesänge, die auf innige und ursprüngliche Weise das Weihnachtswunder, die Geburt Christi beschreiben. Es erklingen mehrstimmige Lauden aus den Laudenbüchern von Ottaviano Petrucci um 1500 im volkstümlichen Charakter in schlichter und gänzlich ungekünstelter Sprache.
Kontrastierend hierzu erzählt Oswald von Wolkenstein (1377-1445) in seinem Lied In Suria mit breiten hal wie er das Weihnachtsfest auf einer seiner Reisen in den Orient erlebt hat. Im Lied Keuschlich geboren tritt dann die Geburt Jesu wie in einem alten Gemälde vor unsere Augen, während Der Mönch von Salzburg, ein anonymer Dichter aus dem späten 14.Jahrhundert, das Jesuskind besingt. Das Wiegenlied Joseph lieber nefe mein klingt bis heute in unseren Ohren.
Feierlich beschlossen wird dieser Liederbogen schließlich von geistlicher Musik aus Burgund: die franko-flämischen Komponisten und Sänger Johannes Brassart (geb. um 1405) und Guillaume Dufay bereisten Italien mehrmals und waren in Rom oder Florenz angestellt. Brassarts dreistimmige Motette Gratulemur christi cole concinentes Noe noe besingt in inniger, ungemein kunstvoller Weise die Geburt Christi und die Erlösung der Menschheit.
Englisch Translation
In this delightful programme, ensemble Per-Sonat under the direction of Sabine Lutzenberger brings to life unheard treasures from the rich repertoire of Italian Christmas music from the late Middle Ages and the Renaissance.
At the centre of the programme are popular polyphonic lauds of the Renaissance, whose sweet, yet entirely unaffected language continues the late medieval tradition in a popular character.
In the second part of the programme, Oswald von Wolkenstein (1377-1445) tells us in his song In Suria mit breiten hal that he saw the Christmas miracle himself, and in Keuschlich geboren he sings of the Mother of God Mary and the birth of Jesus.
Finally, the programme is rounded off by sacred music from Burgundy: the Franco-Flemish composer and singer Johannes Brassart (born around 1405) travelled through Italy several times and was employed at the papal chapel in Rome. His three-part motet Gratulemur christi cole concinentes, noe noe sings of the birth of Christ and the redemption of humanity in a heartfelt, immensely artistic manner.