Frühe Mehrstimmigkeit
aus Winchester und Saint Martial
Das Programm steht ganz im Zeichen des mythischen Sängers Orpheus und der Macht der Musik. Durch seinen Gesang vermag er Götter und wilde Tiere zu betören, sogar Steine zu erweichen, und gilt von da an als Sinnbild für die Musik, der die Seele berührt. Lebendig wird der Orpheus-Mythos aus christlicher Sicht durch den Kirchenlehrer Augustinus, der Orpheus als poeta theologus bezeichnet und dessen Abstieg in die Unterwelt mit dem Abstieg Christi in das Totenreich vergleicht.
Zu hören sind mehrstimmige liturgische Gesänge nach den Regeln der Musica enchiriadis, notierte Organa aus dem Winchester Tropar, das etwa um 1050 in England entstanden ist, mittelalterliche Vertonungen Horazscher Oden sowie das Klagelied von Petrus Abaelardus, Planctus David super Saul et Ionatha. Zur Begleitung der Stimmen erklingen die Instrumente der karolingischen Zeit, wie sie im Utrechter Psalter abgebildet sind, darunter Cytara (Langhalslaute) und Harfe.
PERSONAT
Christine Mothes – Gesang
Jasmina Črnčič – Gesang
Hanna Marti – Gesang, Harfe, Leier
Marc Lewon – Karolingische Cytara, Leier, Gesang
Sabine Lutzenberger – Gesang, Lg.